Soweit ich zurück denken kann hat mich künstlerisches Gestalten, von der Zeichnung übers Malen bis hin zum plastischen Formgeben mehr als nur interessiert; damit verbundenes Erleben, hat mich in zunehmendem Maße emotional berührt. Eine vergleichbare und nicht weniger heftige Begeisterung für die Fotografie hat mich hingegen sehr viel später erreicht.
Als etwas wirklich Spannendes habe ich im Verlaufe der Zeit das Zusammenführen der beiden Disziplinen, Fotografie und Malerei erlebt. Spannend und aufregend deshalb, weil die genannten Disziplinen in ihrer Vereinigung über das Potenzial verfügen, eine weitere Disziplin mit charakteristischen Eigenschaften zu sein.
Damit möchte ich ausdrücken, dass Blick und Handeln des Malers immer frei von instrumentalen Zwängen sind. Beispielsweise der Malgrund, die Leinwand oder ein Blatt Papier, haben mit Ihren Rändern zwar eine formale Grenze der Aktions-, der Arbeitsfläche, jedoch ergibt sich daraus keine Eingrenzung für die von mir beabsichtigte Projektion. Ganz im Gegensatz zur Fotografie: Hier basiert die Wiedergabe immer auf physikalisch/ mathematischen Grundlagen und damit folgerichtig auf Abhängigkeiten sich beeinflussender Parameter.
Mein Alltag war über viele Jahre bestimmt von beruflichen Zwängen, die in der Vergangenheit meinem Interesse an Kunst im Allgemeinen und meiner permanent und allezeit vorhandenen Neigung selbst Kunst zu schaffen, nur wenig Raum ließen. Dann habe ich die Entscheidung getroffen ein 6-semestriges Kunststudium an der Europäischen Kunstakademie in Trier zu absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluß kann und darf ich mehr denn je diesen Kunst-Traum leben. Und ich tue es aus meinem Innersten heraus, in vollen Zügen.
Ich male auf Leinwand und Karton und allem und jedem, was sich sonst noch anbietet; plane aktuell großräumige Installationen und arbeite an Gemälden, die sich inhaltlich mit globalen welt- und umweltpolitschen Geschehnissen und nicht zuletzt mit den Konsequenzen unseres Einwirkens auf die Umwelt beschäftigen. In meinem ausgedehnten Berufsleben habe ich gelernt, dass wenn ich mit einem gut gemeinten Vorschlag, einer persönlichen Sichtweise oder einer Idee eines Gesprächspartners nicht konform gehen konnte, meinen Einwand oder meine Ablehnung zu begründen. Gleichzeitig war und ist es mir immer wichtig, meinem Widerspruch einen adäquaten Lösungsvorschlag anzufügen.
Eben dieser Ansatz formuliert mein Verständnis für mein Kunstschaffen. Das, was meine Bilder, meine Gemälde, meine Installationen und meine Skulpturen an Kritik ausdrücken, sollen sie gleichsam als Lösungsansatz in sich bergen und im Idealfall preisgeben. Nicht das es mir immer gelingt, so strebe ich es doch immer an.