ML – MEIN LEBEN

ML = Mein Leben, so bezeichne ich das nachfolgende Projekt.

Projektgrundlage ist, wie der Titel schon sagt, mein Leben. Mein Leben insoweit, als ein Leben sich in der Summe seines Erlebens– und Erfahrungsgewinns manifestiert und mehr noch, durch das gegenseitige Ein– und Auswirken dieser Lernerfahrungen weit über den additiven Erkenntnischarakter hinausreicht.

„Lebensproben“- so möchte ich die Elemente dieser Aneinanderreihung von Wahrnehmungen und Erleben nennen bzw. den mir eigenen Kontext bezeichnen. Meine Lebensproben spiegeln meine Herkunft, meine kognitiven Fähigkeiten, deren Entwicklung und damit verbunden, jenes Individuum, welches ich „ICH“ nenne.

Zum Verständnis meiner Überlegung benenne ich meine erste „Lebensprobe“ im freien Raum, meine Lebensprobe „Geburt“. Um den Einfluss der ersten Begegnung mit meinem, von physischer Abhängigkeit befreiten Lebensraum und dem tatsächlichen Einfluss auf mein darauffolgendes Leben nachvollziehbar zu machen, erzähle ich an der dafür vorgesehenen Stelle die mir so überlieferte Geschichte meiner Geburt; einem sich milliardenfach wiederholenden und doch so individuellen und immer einzigartigen Vorgang.

Niedergeschrieben aus der Erinnerung, geben diese Lebensproben Einblick in ein sich entwickelndes Leben und gleichzeitig, in einem mehr oder weniger evolutionären Kontext, Hinweis auf das notwendigerweise daraus resultierende Erleben.

Die nachfolgend angeführten Lebensproben sind weder chronologisch, noch vollständig dargestellt. Dennoch fügen sich die gezeigten Lebensproben zu einem charakteristischen Gesamtbild einer gewachsenen Persönlichkeit.

Besagte Lebensproben formulieren in dieser Regel ein mir widerfahrenes oder ein von mir initiiertes Erlebnis oder auch einen entsprechenden Erlebnisprozess. Mehr oder weniger willkürlich habe ich eine kleine Anzahl meiner Lebensproben nachfolgend eingefügt, so dass die Wahrnehmung des Lesers — wie im Übrigen in jeder persönlichen Beziehung, und sei sie noch so eng und vertraut — lediglich in der Lage ist die ihr oder ihm bekannten Inhalte aufzunehmen und so man das will, zu bewerten. Dem Prozess einer intuitiven Bewertung allerdings, sind wir nur schwer in der Lage uns zu entziehen. Es ist weiß Gott nicht meine Absicht, Ihnen mein Leben zu erzählen. Eine anschauliche und authentische Darstellung meines Anliegens allerdings macht es notwendig, zumindest einen geringen Teil preiszugeben.

Zum Verständnis meiner dargestellten Aufzeichnungen: Begonnen habe ich in den ersten Zeilen, mit denen am Anfang meines Lebens stehenden Lebensproben. Dies in mehr oder weniger chronologischer Abfolge, um dann mit in meinem Leben eingetretenen Ereignissen fortzufahren. Die weit überwiegende Anzahl meiner gesamten Aufzeichnungen habe ich übersprungen bzw. sind für eine umfassende Darstellung nicht notwendig. Jedes Erlebnis, jeder Erlebnisstrang allerdings ist es wert, ebenso wie der Zeitpunkt der Geburt als Geschichte festgehalten zu werden, was ich für viele bereits getan habe und für weitere noch tun werde. Dies allerdings ist nicht Gegenstand dieses Projekts.

Wenn ich nun – und das ist Gegenstand dieses Kunstprojektes – zu einem späteren Zeitpunkt wahrheitsgetreue Lebensproben aus den weiteren Aufzeichnungen den nachfolgend veröffentlichten gegenüberstelle, erkennen möglicherweise viele, die mich glauben zu kennen, dass dies offenbar nicht der Fall ist und viele, die sich ein Bild aufgrund der nachfolgenden Informationen gemacht haben, dass dieses Bild den neuen Informationen in keinster Weise entspricht. Und dennoch bin ich ICH und habe alles das was sie lesen und mehr noch, erfahren und erlebt.

Ein weiteres Phänomen bringt dieses Projekt deutlich zu Tage: Geboren wurden wir alle, die wir diesen Planeten bewohnen. Hören, können die meisten von ihnen. Allerdings die Anzahl jener, die gleichzeitig hören und sehen können schränkt den Kreis derer mit gleichlautenden Fähigkeiten wieder ein und so fort. Selbst, wenn die ersten Lebensproben bei den ein oder andern Erdbewohnern nahezu gleich wären – was schon rein statistisch überhaupt nicht möglich ist – würde eine einzige der vielen zigtausend weiteren Erfahrungen wie bspw. – greifen wir doch nur eine dieser Lebensproben aus meinen Aufzeichnungen ab – EINEM HASEN DAS FELL ABZIEHEN, diesen Menschen in seiner weiteren Entwicklung erheblich von allen anderen unterscheiden und erwartungsgemäß nachhaltig beeinflussen.

VITA | GEBOREN1) | HÖREN | SEHEN | TASTEN | RIECHEN | SCHMECKEN |SPRECHEN | LACHEN | WEINEN | GEHEN | LAUFEN | FREUEN | HÜPFEN | SPRINGEN | FALLEN | HASSEN | LIEBEN | LESEN | SCHREIBEN | RECHNEN | MALEN | LÄCHELN | SCHLAFEN | GEHÖRTES GEMERKT | GESEHENES GEMERKT | ERTASTETES GEMERKT | GEROCHENES GEMERKT | GESCHMECKTES GEMERKT | GESPROCHENES GEMERKT | FREUDE EMPFUNDEN | VERDAUEN | VERDAUTES AUSSCHEIDEN | URINIEREN | DEUTSCHE SPRACHE SPRECHEN | DEUTSCHE SPRACHE SCHREIBEN | MOSELFRÄNKISCH REDEN | KÖRPER WASCHEN | HAARE SCHNEIDEN | KÖRPERHAARE RASIEREN | ZÄHNE PUTZEN | KÖRPERNÄGEL KÜRZEN | NAGELBETTEN PFLEGEN | ESSEN | TRINKEN | KRABBELN | GREIFEN | AUFRECHT GEHEN | LIEGEN | GESTIG GEBRAUCHEN | NICKEND BEJAHEN | KOPFSCHÜTTELND VERNEINEN | SCHMERZ DIAGNOSTISCH EINORDNEN | KAUEN | SPUCKEN | FUSSBALL | SKAT | NASE PUTZEN | GRUNDRECHENARTEN GELERNT | SCHACH SPIELEN GELERNT | FLÄCHE BERECHNEN | QUADRATWURZEL ZIEHEN | BUMERANG WERFEN | ZIG METER LANGE DOSEN-TELEFONLEITUNG GEBAUT | BRIKETT ABGEWOGEN | SCHWEINE GEWOGEN | RINDER GEWOGEN | AUF DEM HEUSCHOBER GERAUCHT | SCHIESSBUDEN WAGEN AUSGERAUBT | HÜHNER GEFÜTTERT | SCHWEINE SCHLACHTEN BEIGEWOHNT UND TATKRÄFTIG MITGEHOLFEN | RINDER SCHLACHTEN | HASEN SCHLACHTEN | HASEN DAS FELL ABZIEHEN | HÜHNER RUPFEN | OBST GEKELTERT | WIESENOBST GELESEN | GARTENBEETE GESPAATEN | HÜHNER GEKÖPFT | PFERDE GEFÜTTERT | RINDER GEFÜTTERT | RÜBEN ZERKLEINERT | KÜHE GEMOLKEN | NEUGEBORENE KÄLBER GESÄUBERT | BLUT- UND LEBERWURST GEMACHT

MIT WINKELSCHLEIFER METALLE VERPUTZT | ALS TISCHKELLNER IN EINEM FRANZÖSISCHEN SPEISERESTAURANT GEARBEITET | SPEISEN AM GÄSTETISCH FLAMBIERT UND FILETIERET | MENÜ SERVIERT | GESELLSCHAFTEN AM GÄSTETISCH BEDIENT UND BETREUT | WEINE DEKANTIERT | MENÜEMPFEHLUNGEN AM GÄSTETISCH AUSGESPROCHEN | MEERESFRÜCHTE SERVIERT | SCHNECKEN GEGESSEN | FÜR PROFESSIONELLEN  SCHIFFSMODELLBAU GEARBEITET | URMODELLE GEFERTIGT | HISTORISCHE SCHIFFSRÜMPFE MIT BALSERHOLZ HERGESTELLT | FORMEN MITTELS URMODELLEN GEFERTIGT| TROCKENKAMMER HERGESTELLT | GFK-RÜMPFE FÜR DEN VERKAUF GEFERTIGT |

NOTARIELLE VEREINBARUNGEN GEZEICHNET | VERTRÄGE FÜR GESCHÄFTS-ÜBERGABE GESTALTET | GESCHÄFTSÜBERGABE VERMITTELT | GEHEIMHAL-TUNGSVERPFLICHTUNG UNTERZEICHNET | ZULASSUNG ZUR PRIVATEN ARBEITS-VERMITTLUNG ERHALTEN | DOZENTENVERTRAG MIT IHK-TRIER GESCHLOSSEN | DIVERSE BERATERVERTRÄGE GESCHLOSSEN UND ERFÜLLT | PERSONALVER-MITTLUNGSVERTRAG MIT WELTKONZERN IN LICHTENSTEIN ABGESCHLOSSEN | AUFTRÄGE FÜR UNTERNEHMENSBERATUNG AKQUIRIERT | PRODUKTPRÄSEN-TATIONEN KONZIPIERT UND REALISIERT | VERTIEBSKONZEPTE ENTWICKELT | HEADHUNTING BETRIEBEN | PERSONALBERATUNG-VERTRIEBSBERATUNG-UN-TERNEHMENSBERATUNG BETRIEBEN | AUSLIEFERUNGEN MIT 7,5 TONNER LKW FÜR EINE INTERNATIONALE SPEDITION GEMACHT |

BEWERBUNGSGESPRÄCHE IN DER EIGENSCHAFT EINES UNTERNEHMENS-BERATERS BEI DTA/DIHT PATENPOOL ERFOLGREICH ABSOLVIERT | SEITENS DEUTSCHE AUSGLEICHSBANK DTA UND DEUTSCHEM INDUSTRIE- UND HANDELSTAG DIHT INITIIERTE PATENSCHAFTEN BEGLEITET | AUFNAHME IN DEN BERATERPOOL DER LÄNDER: MECKLENBURG/VORPOMMERN – LAND BERLIN – LAND BRANDENBURG – LAND SACHSEN ANHALT – KAMMERBEZIRK LEIPZIG – KAMMERBEZIRK CHEMNITZ – LAND THÜRINGEN – KAMMERBEZIRK DRESDEN | TECHNISCHE MECHANIK STUDIERT | WÄLZLAGER BERECHNET | PASSUNGEN DEFINIERT | GETRIEBE ENTWORFEN | GETRIEBE KONSTRUIERT, BERECHNET UND GEZEICHNET | MECHANISCHE VERBINDUNGEN – SCHRAUBEN, NAGELN, NIETEN – BERECHNET UND DIMENSIONIERT | HUBTISCH KONSTRUIERT, BERECHNET UND GEZEICHNET | SCHWEISSNÄHTE BERECHNET UND SOMIT DIMENSIONIERT | STAHLTREPPE FÜR KULTURZENTRUM EINER GROSSSTADT KONSTRUKTION, FERTIGUNG UND BAUÜBERWACHUNG FEDERFÜHREND BEGLEITET | FEUER-SCHUTZ- TÜRANLAGEN FÜR ÖFFENTLICHE BAUTEN KONZIPIERT UND GEPLANT | FERTIGUNGSÜBERWACHUNG MEHRERER 2-FLÜGELIGER, 70 TONNEN SCHWERER, MIT JEWEILS 4 DEMAG ANTRIEBSMOTOREN BETRIEBENEN STAHLSCHIEBETOR-ANLAGEN ZUR SICHERUNG VON HOCHÖFEN IN OMSK, DAMALS SOWJETUNION | FERTIGUNGSPLANUNG DIVERSER METALLKON-STRUKTIONEN | MONTAGE-PLANUNG | ALUMINIUM REGAL-ANLAGE FÜR GROSSKÜCHE UND VORRATSRÄUME EINER PSYCHIATRISCHEN ANSTALT KONZIPIERT UND KONSTRUIERT INKL. FERTIGUNGS- UND BAUÜBERWACHUNG | PROJEKTLEITER STAHLBAU | BETRIEBSLEITER METALLBAU | SANIERUNG DER BALKONGELÄNDERANLAGE EINER WOHNBAUSIEDLUNG MIT CA. 50 WOHNEINHEITEN | VERGABERICHTLINIEN FÜR DAS BAUWESEN STUDIERT | VERTRAGSGESTALTUNG NACH VOB REALISIERT | SCHWARZER PETER GESPIELT | FEDERBALL GESPIELT | SITZFUSSBALL GESPIELT | ANLÄSSLICH BEERDIGUNGEN DIE MESSE GEDIENT

_______________________________________________________________

1) Geboren als Junge, der nach dem Wunsch seiner Eltern ein Mädchen werden sollte; geboren im Zwielicht der Entscheidung zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein, zwischen Himmel und Erde, geboren als menschliches Wesen, das schon vor seiner Ankunft jenen Menschen die sein zukünftiges Leben begleiten sollten, abverlangte, sich für oder gegen es zu entscheiden. Wie auch immer die Entscheidung dieser Menschen ausfiel, der Wille dieses äußerlich so schutzbedürftigen, in, so muss man sich das vorstellen, Wagenschmiere getränkte Etwas, lässt sich nur mit einem Wort beschreiben: Leben!

Blau und rot, so beschrieben seine Eltern die menschgewordene Erscheinung, die der Geburtshelfer im elterlichen Schlafzimmer, kopfüber, durch immer heftiger werdende Schläge auf den Hintern zu beleben versuchte. Ohne heute zu wissen, ob und wenn, wie viele Gehirnzellen unter dem akuten Sauerstoffmangel in dieser „Ewigkeit“ wie seine Mutter einmal diesen mit Ohnmacht und nie zu enden scheinenden Zeitraum zu beschreiben versuchte, das noch so junge Gehirn verließen und unwiederbringlich verloren waren.

Nun lag er wider erwartend da, seine Mutter aufgrund der Geburtsstrapazen zu schwach, sich seiner anzunehmen, den Atem der Zuneigung mit ihm zu teilen; der Vater, noch verwirrt von der Ankündigung und dem Ultimatum des Geburtshelfers, sich für Mutter oder Kind zu entscheiden; die zwischenzeitlich herbeigeeilte Hebamme, die überrollt von ihrer Routine den Ausnahmezustand in die Normalität des Lebens umfunktionierte; nun lag er da, in einem großen Raum, umringt und  ungläubig angestarrt von unbekannten Gesichtern, ohne zu wissen, was er da sollte, ohne zu wissen, was ihn erwartet. Er lag da und verspürte, was sich erst später als Hunger herausstellte, ein Gefühl, das er bisher nicht kannte und ebenso einem Bedürfnis nach Ruhe, nach Schlaf.

Es geschah, was immer geschieht: Sein Vater verkündete Freunden, Bekannten und Verwandten das „Wunder“, suchte verzweifelt, dennoch mit Erfolg, das Familienstammbuch und fuhr zur Gemeindeverwaltung, um die Ankunft seines zweit geborenen aktenkundig zu machen. Erst jetzt war er geboren. Erst jetzt hatte er die Legitimation zu leben. Erst jetzt war er: ER!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert