So wie einst, wird es im 1911 gegründeten Ausbesserungswerk AW nie mehr zugehen. In seiner Glanzzeit arbeiteten hier 1500 Menschen. Sie warteten und reparierten Personenzugdampfloks aus einem Verbreitungsgebiet, das vom Bodensee bis zur Nordseeküste reichte. Dann, in den 60er Jahren, verschwanden die Dampfloks und auch für das AW Trier begann damit die Uhr zu ticken. 1986 schließt die Bahn das Werk, mehrere Gesellschaften und Investoren beißen sich in den folgenden Jahren die Zähne an der riesigen Industriebrache aus.
Mehr oder weniger unbeaufsichtigt und abgehalftert wie ein alter, des Gnadenbrots nicht mehr werten Holzrück-Gauls sind die mittlerweile zu einer Abrisshalde mutierten Gebäudekomplexe dem Verfall preisgegeben. Nichtsdestotrotz, die sich auflösende Bausubstanz offenbart eine neue, sehr eigene, ja bisweilen sinnliche Ästhetik.