Druckgraphik

Radierung – Druckplatten | Kupfer

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Im Verlaufe meines Kunststudiums habe ich mich im Rahmen von entsprechenden Studienblöcken intensiv mit Radierung und auch zum Teil mit Holzschnitt auseinandergesetzt. Überrascht hat mich insbesondere der Grad einer zugleich physischen und psychischen Vereinnahmung dieser Techniken. Ja, jede von mir bisher praktizierte kreative, künstlerische Tätigkeit zeigte sich in der Lage, mir ein meditatives, ein ausgeglichenes und im Fluss befindliches Gefühl des Wohlbefindens zu erzeugen. Die angewandten Drucktechniken allerdings schienen diese Intensität zu steigern. Diese zum Teil körperliche Anstrengung bei der Bearbeitung des Kupfers mit Radiernadel und weiteren mechanischen Werkzeugen; dieses permanente Erstellen von Probe- sprich: Zustandsdrucken und das damit verbundene Ein- und Aufbringen der Druckfarbe sowie Abtragen derselben mit dem gitterartigen Gewebe, der Gaze oder dem Handballen; der Austrocknungsgrad der Farbe; die Anspannung, ob der Abzug dem erwarteten Druckergebnis Stand hält und vieles mehr, muten zwar Gegenteilig an, harmonisieren und beflügeln jedoch im Ergebnis meinen Lebensgeister.

Radierung – Druckabzüge

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Holzdruck – Druckplatten

Druckplatte_40 Ehejahre_300 Druckplatte_Spitzbergen

Der Holzschnitt und die damit verbundenen Abläufe sind, wenngleich anders, so doch vergleichbar in der vor beschriebenen Intensität. Hier ist zwar alles in der Ausprägung der Abläufe anders, jedoch nicht weniger intensiv. Nachhaltig in Erinnerung ist mir bei Anwendung des Druckvorgangs bei dieser Technik, der erhebliche Kraftaufwand an der Druckerpresse. Für meine Drucke arbeitete ich in der Regel mit einer rein mechanischen Presse, welche einen Druck von vier Tonnen auf die Druckplatte und somit auf den erzeugten Bildträger ausübt. Man muss kein Mathematiker sein, um zu wissen, dass je größer die Fläche, auf welchen dieser Druck wirkt, umso größer die aufzuwendende Kraft sein muss. Nun habe ich mich bei den Holzschnitten immer für ein relativ großes Format entschieden. Zum Beginn meiner Arbeiten, am Morgen, zeigte sich meine Physis für die Anstrengung noch mehr als gewappnet. Im Verlaufe des Nachmittags schien der Hebel immer kürzer zu werden, so dass ich, bevor ich am späten Nachmittag meine Arbeiten einstellte, in der Regel wie eine Eckfahne im Stadion an der Stange hing und selbst mein Körpergewicht nicht mehr auszureichen schien, die für die Endstellung benötigte Druckkraft zu erzeugen.
Fasziniert hat mich besonders, dass jeder Druck, obgleich von der gleichen Druckerplatte erzeugt, immer – und das ausdrücklich auch immer in der Wahrnehmung des Betrachters – ein Unikat ist, also weder identisch mit dem vorausgegangenen Abzug, noch mit den kommenden Abzügen ist und sein kann.

 

 

Holzdruck – Druckabzüge

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